Finanzen

Ertrag aus ordentlichem Geschäft

Reiseverkehrsertrag
Reiseverkehrsertrag
+ 27,423%
Abgeltung
Abgeltung
+ 21,693%
Nebenertrag
Nebenertrag
- 11,964%
 

Aufwand aus ordentlichem Geschäft

Personalaufwand
Personalaufwand
+ 14,549%
Sachaufwand
Sachaufwand
+ 37,231%
Abschreibungen
Abschreibungen
+ 9,726%

Kommentare zur Erfolgsrechnung 2021

Die Appenzeller Bahnen AG (AB) hat per 1. Januar 2021 die Frauenfeld-Wil-Bahn AG (FWB) mittels Absorptionsfusion übernommen. Die Jahresrechnung 2021 umfasst das fusionierte Unternehmen, die Vorjahreszahlen beziehen sich hingegen nur auf die «alte» Appenzeller Bahnen AG. Die nachfolgenden Ausführungen nehmen jeweils Bezug auf die Entwicklungen aus Sicht der fusionierten AB.

Betriebsertrag
Die Nachfrage (Personenkilometer) lag im Jahr 2021 5.2 % über dem Vorjahr. Bereinigt um den Fusionseffekt nahm der Personenverkehrsertrag gegenüber 2020 um 4 % zu. Das Budget sah sogar ein Wachstum von rund 8 % vor. Die diesbezüglichen Prognosen stellten sich im Nachhinein als zu optimistisch dar. Die Erholung der Nachfrage nach dem deutlichen Einbruch infolge der Covid-19-Pandemie dauert spürbar länger als ursprünglich angenommen.

Trotz den fehlenden Erträgen müssen die Appenzeller Bahnen auch für das Jahr 2021 keine Zusatzabgeltung im Rahmen der Covid-19-Unterstützung für den öffentlichen Verkehr in Anspruch nehmen. Die Höhe der Abgeltungen entspricht somit den mit Bund und Kantonen vereinbarten Beträgen.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Mietertrag im Umfang des Fusionseffekts. Erfreulich war, dass bei den Mieterträgen die Auswirkungen der Pandemie nicht im erwarteten Umfang spürbar waren.

Material- und Dienstleistungsaufwand
Im Jahr 2020 wurde die Instandhaltung der Anlagen als Kostensparprogramm reduziert. Bereits damals war klar, dass im Jahr 2021 die Instandhaltungsarbeiten wieder im üblichen Umfang erfolgen sollten. Zusammen mit dem Fusionseffekt resultiert deshalb eine Aufwandzunahme um rund 52 %. Das wiederkehrende Kostenniveau liegt sogar noch etwas höher.

Personalaufwand
Als Reaktion auf den pandemiebedingten Nachfragerückgang im Jahr 2020 wurde das Angebot reduziert und die Mitarbeitenden wurden angehalten, ihre vorhandenen Zeitguthaben abzubauen. Das entlastete den Personalaufwand 2020 überproportional. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung des Fusionseffektes ist die Zunahme des Personalaufwandes im Jahr 2021 um knapp 15 % gut erklärbar. Der durchschnittliche Personalbestand nahm umgerechnet um 2.7 Vollzeitstellen zu.

Ausserordentlicher Erfolg
Die Fusion der FWB mit den AB bedingte, dass die Mitarbeitenden und Rentner der ehemaligen FWB aus der Pensionskasse Thurgau in die Sammelstiftung Symova wechselten. Dort sind die Appenzeller Bahnen mit einem eigenen Vorsorgewerk angeschlossen. Aufgrund der unterschiedlichen finanziellen Ausgangslagen wurden umfangreiche Begleitmassnahmen beschlossen. Vor allem der Einkauf in den wesentlich höheren Deckungsgrad des Vorsorgewerks der AB stellte einen finanzielen Effort dar.
Insgesamt resultierten Kosten von rund MCHF 3.3. Der Bund und die Kantone St.Gallen und Thurgau unterstützten die ehemalige FWB, indem sie bedingt rückzahlbare Darlehen im Umfang von MCHF 2.1 erliessen. Die Differenz von MCHF 1.2 kann über die vorhandenen Reserven gedeckt werden.

Ergebnis
Unter Beachtung der anspruchsvollen Rahmenbedingungen mit der Covid-19-Pandemie und den einmaligen Kosten für die Pensionskassenmassnahmen im Zusammenhang mit der Fusion darf sogar das negative Ergebnis von – MCHF 0.8 als akzeptabel, wenn nicht sogar als erfreulich bezeichnet werden. Die finanzielle Stabilität bleibt damit gewahrt.

Roland Rhyn, Leiter Finanzen/Services

Subventionsrechtliche Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV)

Aufgrund der Anpassung des Aufsichtssystems zu den Subventionen im öffentlichen Verkehr verzichtet das BAV auf die Genehmigung der Jahresrechnungen, prüft aber die genehmigten Jahresrechnungen.

GB21 Finanzen

Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung 2021

Erfolgsrechnung 2021

 

Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .

Bilanz

Bilanz 2021 

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Geldflussrechnung

Geldflussrechnung 2021

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Eigenkapitalnachweis

Eigenkapitalnachweis 2021

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Erläuterungen

Erläuterungen 2021 - Seite 1Erläuterungen 2021 - Seite 2Erläuterungen 2021 - Seite 3Erläuterungen 2021 - Seite 4Erläuterungen 2021 - Seite 5Erläuterungen 2021 - Seite 6Erläuterungen 2021 - Seite 7

Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .

Anhang

Anhang 2021 - Seite 1

Anhang 2021 - Seite 2

 

Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .

Revisionsbericht

Bericht der Revisionsstelle 2021 - Seite 1

 
Bericht der Revisionsstelle 2021 - Seite 2
 
Bericht der Revisionsstelle 2021 - Seite 3
 
Bericht der Revisionsstelle 2021 - Seite 4
 
 
 
 

Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .

Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Die vollständige Erholung der Nachfrage nach dem pandemiebedingten Einbruch im 2020 verläuft langsamer als erwartet. Entsprechend wurden die Ertragsziele nicht erreicht. Mit den notwendigen Restriktionen bei den Ausgaben konnte die Betriebsrechnung im Lot gehalten werden. Als ausserordentlicher und einmaliger Effekt belasten die finanziellen Ausgleichsmassnahmen für den Pensionskassenwechsel der Mitarbeitenden und Rentner der ehemaligen Frauenfeld-Wil-Bahn die Jahresrechnung 2021. Darlehenserlasse von Bund und den Kantonen St.Gallen und Thurgau trugen dazu bei, dass die Kosten für diese Massnahmen überhaupt getragen werden konnten. Die tatsächliche Abrechnung erfolgte im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen.

Das Unternehmensergebnis 2021 ist besser als budgetiert. Die finanzielle Lage kann dadurch als stabil bezeichnet werden. Die Risikofähigkeit der Appenzeller Bahnen entspricht mindestens dem branchenüblichen Niveau.

Anzahl Vollzeitstellen

Die AB beschäftigten im Geschäftsjahr 2021 im Jahresdurchschnitt 211.6 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Durchführung einer Risikobeurteilung

Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sieht vor, dass der Risikokatalog vom Verwaltungsrat sowie den Mitgliedern der Geschäftsleitung einmal jährlich aktualisiert wird, letztmals am 28. April 2022. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt.

Bestellungs- und Auftragslage

Die Angebotsvereinbarungen für die Fahrplanperiode 2022/2023 sind noch nicht definitiv abgeschlossen. Die verbindlichen Bestellabsichten für das Jahr 2022 liegen vor. Die Konzession für die Buslinie Teufen–Speicherschwendi wird auf Dezember 2022 an die PostAuto AG übertragen. Das Fahrplanangebot im Jahr 2023 soll ohne wesentliche Änderungen beibehalten werden.

Die Leistungsvereinbarung 2021–2024 für die Sparte Infrastruktur ist abgeschlossen und sichert deren Finanzierung.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit

Das neue Windwarnsystem für die Überwachung der Laseyerwinde im Schwendetal befindet sich aktuell in der Erprobung. Das Projekt kann im Jahre 2022 abgeschlossen werden. Da es sich beim Lasyer jedoch um Extremereignisse handelt, ist in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Analyse der Ereignisse erforderlich.

Als Ersatz für das bestehende Fahrzeug auf der Linie Rheineck–Walzenhausen ist eine vollautomatische Zahnradbahn geplant. Diese wird durch den vor Ort ansässigen Rollmaterialhersteller Stadler entwickelt, wobei die Appenzeller Bahnen ihr Wissen einbringen und die Übungsanlage zur Verfügung stellen. Es handelt sich hierbei um eine Neuentwicklung mit Innovationscharakter.

Aussergewöhnliche Ereignisse

Die Pandemiesituation war auch im zweiten Jahr eine Herausforderung, sowohl finanzieller als auch betrieblicher Art. Mit der im Jahr 2020 gewonnenen Erfahrung konnte diese gut bewältigt werden. Die bereits verschiedentlich erwähnte Fusion mit der Frauenfeld-Wil-Bahn AG konnte in der Zwischenzeit vollzogen und auch administrativ abgeschlossen werden.

Zukunftsaussichten

Die Nachfrage im Reiseverkehr erholt sich nur schrittweise. Das Niveau von 2019 dürfte erst im 2025 wieder erreicht werden. Die in früheren Jahren angedachten Angebotsausbauten sind für die nächsten Jahre kein Thema mehr. Immerhin ist auch kein Angebotsabbau geplant.

Die Investitionstätigkeit in der Sparte Infrastruktur bleibt auch über die nächsten Jahre hoch. Nebst den diversen Ausbauten im Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz startet im 2022 die Erschliessung des Areals für das neue Servicezentrum in Appenzell. Die finanziellen Mittel stehen im Umfang der abgeschlossenen Leistungsvereinbarung zur Verfügung.

Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .

Dank und Antrag

Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken sich bei unseren Kundinnen und Kunden. Sie haben den AB ihre Unterstützung durch die gegenüber dem Vorjahr vermehrte Nutzung bewiesen.

Ein besonderer Dank gilt unseren Leistungsbestellern Bund und Kantone für die Finanzierung der ungedeckten Kosten des Verkehrs, der Investitionen in die Infrastruktur und den Betrieb der Infrastruktur. Umso mehr freut uns das Jahresergebnis: Trotz schwieriger Umstände und vielen Unsicherheiten ist es gelungen, dieses ohne zusätzliche Leistungen der öffentlichen Hand zu erreichen.

Das wiederum war nur möglich dank dem grossen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Flexibilität wurde gelebt und Gastfreundschaft bewiesen. Dafür bedanken wir uns sehr.

Antrag

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, das Jahresergebnis wie folgt zu verwenden:

  1. Genehmigung des Jahresberichtes 2021, bestehend aus Jahresrechnung und Anhang nach Kenntnisnahme des Berichtes der Revisionsstelle.
  2. Der Verlust aus der abgeltungsberechtigten Sparte Personenverkehr von CHF 1'679'975 ist der Reserve gemäss Art. 36 Personenbeförderungsgesetz PBG zu entnehmen. Der Gewinn aus der abgeltungsberechtigten Sparte Infrastruktur von CHF 817'491 ist der Reserve gemäss Art. 67 Eisenbahngesetz EBG zuzuweisen.
    Der Gewinn aus der freien Sparte von CHF 24'408 wird wie folgt zugewiesen:
    – CHF 1'220 gemäss Art. 671 OR (gesetzlich vorgegeben);
    – CHF 23'188 der freien Reserve.
  3. Den Mitgliedern des Verwaltungsrates sei vollumfänglich Entlastung zu erteilen.

Herisau, 28. April 2022

Der Präsident des Verwaltungsrates Der Direktor
Dr. Ernst Boos Thomas Baumgartner