Editorial

FWB und AB unter einem Dach

Etwas Erfreuliches gleich vorweg: 2021 reisten knapp acht Prozent mehr Fahrgäste mit den Appenzeller Bahnen (AB) als im Jahr 2020. Dies stimmt uns zuversichtlich, auch wenn die Nachfrage nach wie vor deutlich unter dem Wert von 2019 liegt. Auch in finanzieller Hinsicht dürfen die AB zufrieden sein. Sie haben ihre unternehmerische Verantwortung wahrgenommen und präsentieren ein Jahresergebnis, das keine zusätzlichen Abgeltungen der öffentlichen Hand zur Folge haben wird. Damit haben die AB bereits zum zweiten Mal die finanziellen Folgen der Pandemie selbstständig aufgefangen.

Mehr Kundennutzen stiften die AB mit der neuen Haltestelle St.Gallen Güterbahnhof. Sie ging auf den Fahrplanwechsel in Betrieb. Die Tangozüge werden damit zum innerstädtischen Verkehrsmittel. Die AB bedienen die Stadthaltestellen Riethüsli, Güterbahnhof, St.Gallen, Marktplatz, Spisertor, Schülerhaus, Birnbäumen, Notkersegg und Schwarzer Bären zu den Hauptverkehrszeiten im Viertelstundentakt. Die vom Bundesamt für Verkehr (BAV) in Auftrag gegebene Korridorstudie für die Strecke Trogen–St.Gallen–Appenzell gibt den Rahmen der weiteren Angebotsschritte und der dazu notwendigen Infrastrukturmassnahmen vor. Das BAV wies die AB an, im Raum Teufen die Doppelspur als wirtschaftlich günstigste Variante umzusetzen. Damit können die AB innert nützlicher Frist das Angebot verbessern und Anschlüsse an den nationalen Fernverkehr halbstündlich sicherstellen.

Die Generalversammlungen der AB und der Frauenfeld-Wil-Bahn (FWB) haben im Juni 2021 die Fusion der beiden Unternehmen beschlossen. Sie ist rückwirkend per 1. Januar 2021 umgesetzt worden. Die bisherigen Mitarbeitenden und die Pensionierten der FWB wechseln die Pensionskasse per 1. Januar 2022. Die notwendige Einkaufssumme führte im Jahr 2021 zu einem ausserordentlichen Aufwand, der sich in der Erfolgsrechnung abbildet. Die Kompensation erfolgt durch Reserven und die Umwandlung von Darlehen, welche die FWB in die Fusion eingebracht hat. Als eine der Folgen der Fusion passten die AB ihre organisatorische Struktur an. Die neu geschaffene Abteilung Unternehmensentwicklung setzt den Fokus künftig auf die massgebenden Entwicklungsthemen der AB und die Kommunikation.

Mit der Vergabe der Arbeiten für den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes und Busdepots in Herisau ist der Grundstein für die neuen Büroräumlichkeiten gelegt. Die Vorarbeiten sind auf gutem Weg, um 2022 das Baubewilligungsverfahren einzuleiten. Auch beim Servicezentrum Appenzell sind wir wichtige Schritte vorangekommen. Die AB erwarten im Jahr 2022 die Plangenehmigungsverfügung und arbeiten auf einen Baubeginn im Jahr 2022 hin.

Es bleibt unser erklärtes Ziel, unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft ein Angebot in hoher Qualität und Verlässlichkeit anzubieten. Für die gelebte Gastfreundschaft, auch unter den erschwerten Bedingungen, bedanken wir uns herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unseren Leistungsbestellern, dem Bund und den Kantonen, danken wir für die wertvolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

Der Präsident des Verwaltungsrates Der Direktor
Dr. Ernst Boos Thomas Baumgartner