GB21 Finanzen
Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Die vollständige Erholung der Nachfrage nach dem pandemiebedingten Einbruch im 2020 verläuft langsamer als erwartet. Entsprechend wurden die Ertragsziele nicht erreicht. Mit den notwendigen Restriktionen bei den Ausgaben konnte die Betriebsrechnung im Lot gehalten werden. Als ausserordentlicher und einmaliger Effekt belasten die finanziellen Ausgleichsmassnahmen für den Pensionskassenwechsel der Mitarbeitenden und Rentner der ehemaligen Frauenfeld-Wil-Bahn die Jahresrechnung 2021. Darlehenserlasse von Bund und den Kantonen St.Gallen und Thurgau trugen dazu bei, dass die Kosten für diese Massnahmen überhaupt getragen werden konnten. Die tatsächliche Abrechnung erfolgte im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen.
Das Unternehmensergebnis 2021 ist besser als budgetiert. Die finanzielle Lage kann dadurch als stabil bezeichnet werden. Die Risikofähigkeit der Appenzeller Bahnen entspricht mindestens dem branchenüblichen Niveau.
Anzahl Vollzeitstellen
Die AB beschäftigten im Geschäftsjahr 2021 im Jahresdurchschnitt 211.6 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).
Durchführung einer Risikobeurteilung
Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sieht vor, dass der Risikokatalog vom Verwaltungsrat sowie den Mitgliedern der Geschäftsleitung einmal jährlich aktualisiert wird, letztmals am 28. April 2022. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt.
Bestellungs- und Auftragslage
Die Angebotsvereinbarungen für die Fahrplanperiode 2022/2023 sind noch nicht definitiv abgeschlossen. Die verbindlichen Bestellabsichten für das Jahr 2022 liegen vor. Die Konzession für die Buslinie Teufen–Speicherschwendi wird auf Dezember 2022 an die PostAuto AG übertragen. Das Fahrplanangebot im Jahr 2023 soll ohne wesentliche Änderungen beibehalten werden.
Die Leistungsvereinbarung 2021–2024 für die Sparte Infrastruktur ist abgeschlossen und sichert deren Finanzierung.
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Das neue Windwarnsystem für die Überwachung der Laseyerwinde im Schwendetal befindet sich aktuell in der Erprobung. Das Projekt kann im Jahre 2022 abgeschlossen werden. Da es sich beim Lasyer jedoch um Extremereignisse handelt, ist in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Analyse der Ereignisse erforderlich.
Als Ersatz für das bestehende Fahrzeug auf der Linie Rheineck–Walzenhausen ist eine vollautomatische Zahnradbahn geplant. Diese wird durch den vor Ort ansässigen Rollmaterialhersteller Stadler entwickelt, wobei die Appenzeller Bahnen ihr Wissen einbringen und die Übungsanlage zur Verfügung stellen. Es handelt sich hierbei um eine Neuentwicklung mit Innovationscharakter.
Aussergewöhnliche Ereignisse
Die Pandemiesituation war auch im zweiten Jahr eine Herausforderung, sowohl finanzieller als auch betrieblicher Art. Mit der im Jahr 2020 gewonnenen Erfahrung konnte diese gut bewältigt werden. Die bereits verschiedentlich erwähnte Fusion mit der Frauenfeld-Wil-Bahn AG konnte in der Zwischenzeit vollzogen und auch administrativ abgeschlossen werden.
Zukunftsaussichten
Die Nachfrage im Reiseverkehr erholt sich nur schrittweise. Das Niveau von 2019 dürfte erst im 2025 wieder erreicht werden. Die in früheren Jahren angedachten Angebotsausbauten sind für die nächsten Jahre kein Thema mehr. Immerhin ist auch kein Angebotsabbau geplant.
Die Investitionstätigkeit in der Sparte Infrastruktur bleibt auch über die nächsten Jahre hoch. Nebst den diversen Ausbauten im Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz startet im 2022 die Erschliessung des Areals für das neue Servicezentrum in Appenzell. Die finanziellen Mittel stehen im Umfang der abgeschlossenen Leistungsvereinbarung zur Verfügung.
Zuletzt aktualisiert am 09.05.2022 von .